PUSH HANDS / TUISHOU IM DTB-NETZWERK

Partnerformen Innerer Kampfkunst eröffnen jedem vielfältige Potenziale und Synergien für Resilienz im Alltag: DAO-Philosophie wird anfaßbar und Yin-Yang-Wandel wird erlebbar im Hier und Jetzt. Dem DTB-Dachverband sind weitere Institute und Schulen in ganz Deutschland angeschlossen. Info: Mail, Tel: 040-2102123).

Fajin im Tuishou / Pushhands

Es gibt zahlreiche Fajin-Arten, die sich in ihrer Charakteristik grundsätzlich unterscheiden. Das bedeutet: Fajin-Entladung kann sehr unterschiedlich eingesetzt werden, beispielsweise sehr dosiert und differenziert in normalen Partner-Routinen. Hier kommt es auf jeden Einzelfall an und die persönliche Erfahrung ist hier ein guter Ratgeber. Aber darüberhinaus erfolgen etliche Anwendungen auch rückhaltlos vergleichbar einem "Supraleiter". Den punktgenau fokussierten Einsatz von Fajin-Energie kann man am gut mit dem Kerzenstoß-Training vervollkommnen. Dies ist gut einsetzbar in Wettkampf, Kampfkunst und Selbstverteidigung (siehe Video-Clip unten).

Häufig angewendet wird bei Partnerübungen aber auch das " fließende Fajin", das über eine kleine Zeitspanne stetig wirkt. Für diese gefährliche Anwendung muß die Nachgiebigkeit der Faszien in ihren Haupt-Transmissionslinien gut entwickelt sein. Die Hauptrolle spielt dabei die sogenannte "Resilienz"; sie sorgt dafür, daß sich nach der Krafteinwirkung Zug und Druck sofort wieder normalisieren.

Man kann dieses "fließende Fajin" gut mit einem Partner trainieren, der dem auf ihn einwirkenden Impuls folgt und dadurch die Kraftrichtung klar aufzeigt. Dr. Langhoff demonstriert eine Anfänger-Übung, bei der die Schwerkraft dazu benutzt wird, um den Partner aus der Balance zu bringen und ihn daran zu hindern, eine Technik auszuführen. Für das Gelingen gibt es einige Vorausssetzung.

Schnellkraft-Training in der Inneren chinesischen Kampfkunst basiert auf Grundlagen, die - besonders früher - mystifiziert wurden als übernatürliche Wirkkraft großer Meister. Die Schlüsselrolle spielt in solchen folkloristischen Vorstellungen die "Qi-Energie". Unkenntnis der Tatsachen gepaart mit dem Hang zu okkulten Erklärungsmodellen erschweren hier das Verständnis von im Grunde simplen Gegebenheiten. Weiterlesen - Erklärungsmodell des DTB-Dachverbandes: Was ist Fajin-Explosivkraft.

Fajin - Anwendung und Einsatz von Kraft / Energie-Impulsen beim Tuishou / Pushhands

Vorweg: Wer sich online informieren möchte über das chinesische System der Explosiv-Entladung, stößt unversehens auf ein Problem: Im Internet ist das fachliche Niveau bekanntlich sehr unterschiedlich - und oft nur von geringer Güte. So stößt man in Foren und im Multimedia-Bereich überall auf "Fajin-Verehrung", "Qi-Gläubigkeit" und ähnliche Phänomene, die ein Bedürfnis erkennen lassen nach Übersinnlichkeit, Übermenschlichkeit und Heldentum.

Fajin-Konzept im DTB-Verband

Der DTB-Verband setzt auf Forschung in Physik, Biomechanik und Kinästhetik. Hinzu kommen Atmung, Lockerheit und Körper-Geist-Einheit. Im Mittelpunkt steht jedoch die Funktion der Faszien-Leitbahnen, ihre Energie-Speicherung und ihr körperweites Zusammenspiel. Auch hier leistet der DTB einen Beitrag zur De-Mystifizierung der Inneren Kampfkunst. Siehe auch Meister Yang Chengfu.

Das Fajin - und ganz allgemein das Aussenden von Energie - ist im chinesischen Wushu, Sanshou und Sanda eine ganz normale Sache und keine magisch-mystische "Qi-Kraft". Die Explosivkraft ist real und braucht zur Erklärung keinerlei "Esoterik-Geheimnisse", wie man sie bei vielen Adepten des Tai Chi Chuan (Taijiquan) und Qigong findet. Ihre Übesysteme basieren typischerweise auf Achsamkeit und langsamer ruhiger Ausführung. Zu diesem "heiligen Gral" mag vieles nicht so richtig passen von dem, was gutes Fajin ausmacht. Gut ausgeführtes Fajin basiert auf mehreren Komponenten: Hineinspüren in den Partner, hochentwickelte Faszien-Transmission, Einsatz der Atemkraft, optimierte Körperstruktur sowie Sung-Entspannung von Körper und Geist. Korrektes und regelmäßiges Training ist auch hier der Schlüssel zum Erfolg. Wissenschaftliche DTB-Forschungen zur Bio-Mechanik bieten hier angemessene Erklärungsmodelle und eignen sich gut zur De-Mystifizierung.

Fajin Lernen im DTB-Verband

Zum fachgerechten Praktizieren des "Hände-Schiebens" gehört auch ein entsprechendes Verständnis der Fajin-Wirkkraft - dies gilt besonders für Freies Push Hands und die Anwendung in der Selbstverteidigung. Häufig entscheidet die korrekte Anwendung des "Jin" mit dem exakten Timing ja über Sieg und Niederlage. Adepten sollten sich mit dem Fajin vertraut machen - gleichermaßen in Theorie und Praxis.

Der Fajin-Unterricht erfolgt im DTB-Dachverband mit und ohne Partner im Rahmen der Tuishou-Pushhands-Ausbildung. Fajin ist seit 1996 integraler Bestandteil des DTB-Curriculums. Es gibt keine Voraussetzungen - jeder kann teilnehmen. Der Schlüssel zum Erfolg ist bei neben der persönlichen Disziplin die kontinuierliche Lernkontrolle mit individueller Fehlerkorrektur. Integraler Bestandteil ist hier das Training der Faszien und ihrer "eingebauten Schnellkraft": Ein gut trainiertes Faszien-Netzwerk ist elastisch und speichert Energie. Zudem sind die Fasern schneller als Muskelkraft. Siehe zum "Katapult-Effekt": Tuishou / Push Hands, Faszien-Qigong und Katapult-Effekt.

Fajin und das Integrale Push Hands im DTB-Verband

Die Fajin-Wirkkraft beruht auf dem, was im Chinesischen als "Qi" bezeichnet wird. Damit weist die Fajin-Sparte einen engen Bezug auf zum Qigong. Zugleich bezieht sich Fajin auf die Anwendungen der Tai-Chi-Chuan-Kampfkunst. Diese bilden den Bereich des Tuishou / Push Hands. Es zeugt also von Weitblick, daß der DTB-Verband das Konzept des "Integralen Push Hands Deutschland entwickelt hat.

Fajin-Training im Tuishou - DTB-Verband bietet Heimstudium und Präsenz-Unterricht

Fajin zuhause lernen - Dr. Langhoff erklärt den Kerzenstoß

Die "Fajin-Explosivkraft" ist in Deutschland u. a. bekannt geworden durch Dr. Langhoffs Unterricht, in dem er den Kerzenstoß zum Löschen von Kerzen demonstriert. Solche Demos können anschaulich aufzeigen, daß keine Wunderkräfte benötigt werden.

Quelle: Video-Archiv des Verbandes mit kostenlosen Fajin-Übungen auf www.tai-chi-dvds.de: FAJIN: Online-Unterricht, Ausbildung mit Lernkontrolle. In den Lehr-DVDs wird der Kraft-Einsatz an jeder der 37 Figuren der Langform des Yang-Sti-Taijiquan demonstriert.

Kontrovers diskutierte Definitionen und Anschauungen

Zur Definition des Fajin-Begriffs: "Fa" bedeutet "Loslassen, Aussenden" und "Jin" ist "angewendetes Qi". Hier unterscheiden traditionelle Systematiker des Yang-Stil-Taijiquan wie Chen Yenlin nicht weniger als fast 40 Unterarten. Zu dieser wenig überzeugenden Einteilung und dem Narrativ von "Qi-Unbesiegbarkeit" kommt ein weiteres Problem hinzu: Die "Qi-Szene" webt eifrig mit an folkloristischen, leicht widerlegbaren "Szene-Spins".

So ist auch die Wiki-Definition eindeutig falsch - sie lautet: Fajin (chinesisch 發勁 / 发劲 „Jin-Kraft freisetzen“) bezeichnet in den chinesischen Kampfkünsten ein Konzept, bei dem Bewegungsenergie mittels einer Angriffstechnik plötzlich auf den Gegner übertragen werden soll. Fajin ist - anders als hier dargestellt - eine bio-mechanische Kraftwirkung und keineswegs eine Vorstellung oder ein "Konzept". Zudem erfolgt die Anwendung in der Praxis ja ganz unabhängig davon, ob es sich um einen Angriff oder eine Abwehr handelt.

Lesetipp Pushhands als Selbstverteidigung

Szene-Protagonisten: Tuishou / Push Hands ist effektive Selbstverteidigung / Kampfkunst.

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