DTB-Dachverband bietet Tuishou / Pushhands deutschland-weit: Ausbildung, Block-Module, Workshops, Treffen, Lehrmitte, Krankenkassen-ZertifizierungPUSH HANDS / TUISHOU IM DTB-NETZWERK

Partnerformen Innerer Kampfkunst eröffnen jedem vielfältige Potenziale und Synergien für Resilienz im Alltag: DAO-Philosophie wird anfaßbar und Yin-Yang-Wandel wird erlebbar im Hier und Jetzt. Dem DTB-Dachverband sind weitere Institute und Schulen in ganz Deutschland angeschlossen. Info: Mail, Tel: 040-2102123).

Berichte / Feedback aus der Push-Hands-Welt

DTB-Serie folgt

Siehe auch die Beiträge im DTB-Forum und Push-Hands-Organisationen in Deutschland.


Neues von der "TUISHOU-AG" - Push-Hands – Partner-Aspekte des Tai Chi und Qigong

Unsere erste Unterrichtsstunde - gemeinsamer Bericht von Sarah, Kin umd Claudia

Wir planen in unserem Gesundheitszentrum neben Kursen für Tai Chi und Qigong auch Tuishou-Kurse. Diese Partnerübungen sind laut Umfragen des DTB für die meisten Menschen besonders attraktiv. Wir versprechen uns von dem "Hände-Schieben" vertiefende "Partner-Erlebnisse", mehr Spontaneität und mehr Abwechslung als es in Kursen für Solo-Formen möglich ist. Außerdem hatten wir uns während unserer Tai-Chi-Qigong-Ausbildung beim DTB zu wahren Fans entwickelt. In den Pausen zwischen den Unterrichtseinheiten hatten wir eine Übung sogar als Dreier-Gruppe ausprobiert: Zwei Angreifer gegen einen Verteidiger. Das hat bei uns dreien besonders eindrückliche Erlebnisse ausgelöst.Als Grundlage benutzten wir die DTB-Stundenbilder und Lehrmaterialien, die uns durch die Konzept-Einweisung  in das partnerschaftliche Übungskonzept ja bestens bekannt waren.

Für die Krankenkassen-Zulassung müssen wir nun noch 200 Stunden Unterricht nachweisen - als Praxis-Nachweis für "Routine", wie man uns bei der ZPP mitteilte. Übrigens gibt es neuerdings eine Lockerung gegenüber dem früheren Leitfaden: Für die Anerkennung braucht man keine abgeschlossene Berufsausbildung mehr. Siehe dazu Pushhands, ZPP und Krankenkassen.

Für die Einleitung in die Kursstunden benutzten wir Kampfkunst-Themen als Ergänzung zum Kern-Thema Gesundheitsförderung. Darüberhinaus wählten wir theoretische Themen aus der Fachliteratur - genauer gesagt aus den in den Taiji-Famillien überlieferten "Klassischen Schriften". Diese früher geheimen Dokumenten bergen einen wahren Schatz von Insider-Wissen früherer Generationen. Im Unterricht haben wir Wissenswertes aus  der aktuellen Forschung miteinbezogen.

Einführung und Überblick  (Beitrag von Sarah):

In der ersten Kursstunde habe ich den Teilnehmenden einen Überblick gegeben von der Kampfkunst / Selbstverteidigung über die Meditation bis hin zum heutigen Einsatz in der Gesundheitsförderung.

Da Tai Chi seinen Ursprung in der Kampfkunst hat, kann man die Techniken zusätzlich zu den Solo-Formen auch zu zweit betreiben. Diese Tai-Chi- Anwendungen (Applikationen, Martial-Arts-Applications) bezeichnet man als Push-Hands, Pushing-Hands oder Tuishou. Im Deutschen gibt auch noch die Namen "Hände-Schieben" und "Klebende Hände". Dabei werden Tiefen-Sensitivität und Reaktionsfähigkeit geübt.

Push Hands als Sportart und Kampfsportart ist keineswegs aggressiv, sondern dient dazu, Körper und Geist in der Verteidigung zu sensibilisieren und mit viel Achtsamkeit den Aspekt von „Klebrigkeit“ und „Folgen“ zu entwickeln. In dieser Art von „Soft Skills“ wird daran gearbeitet, widrigen Umständen mit einer friedlichen, ruhigen und effektiven Haltung zu begegnen.

Gemäß chinesischer Auffassung bedient man sich dabei der „Qi-Energie“ des Partners . Eine Strategie besteht darin, in den Partner hineinzuspüren und andererseits diesem genau dies zu verunmöglichen. So erhält man den entscheidenden Vorteil, den die alten Meister so formulierten: "Ich erkenne den anderen, aber er erkennt mich nicht!". Dies steht in engem Bezug zur Meditation allgemein und zum Zen-Buddhismus im Besonderen.

"Pushhands-Kampfkunst mit Qi" (Beitrag von Kim):

1999 wurde Tai Chi Chuan (Taijiquan) vom Internationalen Olympischen Komitee als Teil des chinesischen Kampfsports Wushu anerkannt. Dies ist längst überfällig, da das "chinesische Schattenboxen" ja historisch und technisch gesehen zu den Kampfkünsten gehört. Glaubt man dem Namen, so ist diese "weiche Kampfkunst" sogar die höchste und effektivste Stilart. Adepten dieser „inneren Schule“ vertrauen nicht auf die vorwiegend muskuläre Stärke der buddhistischen Kampfesweise, sondern primär auf die "Kraft, die von innen kommt". Diese Lebenskraft "Qi" ist bekanntlich auch das Kern-Thema der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM). Schon Yang Chengfu erläuterte, dass es eine Energie im Körper gibt, die in eigenen Bahnen - den Meridianen - ungestört fließen muß. Wenn diese Durchlässigkeit dauerhaft behindert ist, tritt Krankheit ein.

Anfang des Jahrhunderts hatte der legendäre Atmeister Yang Chengfu diese Ganzheit aus innerer Kampfkunst, Heilmethode und Selbstentwicklung persönlich vorgelebt und seine Schüler inspiriert, es ihm gleichzutun auf dem Weg zur Meisterschaft. Einer seiner Schüler, der Altmeister Fu Zhongwen verkörperte diese Würde. Überzeugend lebte er vor, wie Tai Chi den gesamten Lebensweg positiv gestalten und Lebensqualität und Zufriedenheit nachhaltig steigern kann. Zu nennen ist hier auch der zweitjüngste Yang-Chengfu-Sohn Yang Zhenduo. Er war bis zu seinem Tode 2021 das offizielle Familien-Oberhaupt in China.

Taoistische Philosophie (Beitrag von Claudia):

Tai Chi Chuan (Taijiquan) wurzelt als "Innere Kampfkunst" in der taoistischen Yin-Yang-Philosophie. Daher zähle ich den Philosophen Lao Tse zu den Vorläufern des Tai-Chi-Kampfsports. Viele grundlegende Prinzipien der "flexiblen Kampfkunst" finden sich schon in seinen Werken.

Ich erkläre meinen Schülern häufig mein Lieblingsprinzip: „Das Weiche und Biegsame besiegt das Harte und Starke“. Dieses "neutralisierende Ableiten" und "beständige Haften" stellt eine große Herausforderung für den Anfänger dar, während diese innere Haltung für den Fortgeschrittenen im Laufe der Jahre bereits zur "zweiten Natur" geworden ist. Trotz des geforderten "Folgens" behält er stets die Intiative, ohne daß der Partner es bemerkt oder etwas daran ändern kann.

Aber die wichtigste Leitlinie ist sicher die klassische Forderung, beim Partner-Kontakt stets "Fülle und Leere zuunterscheiden". Für mich wird hier die komplementäre Wirkungsweise des Yin-Yang für mich am anschaulichsten. Wir üben dies zu zweit: Einer ergreift das Handgelenk des Anderen möglichst fest. Der Partner hat die Aufgabe, nicht nach "Steinbock-Manier" starr gegenan zu arbeiten, sondern andere Mittel und Wege zur Befreiung zu finden.

Was mich daran besonders fasziniert, ist das Training geistiger Flexibilität in der jeweiligen Situation. Dies schafft eine Brücke zur Meditation, wie sie schon immer fernöstlichen Übesystemen enthalten war. Doch aus Zeitgründen konnte ich im Kurs nicht weiter darauf eingehen. Diese Offenheit für alle Möglichkeiten geht ja weit hinaus über die Entwicklung von Stabilität, Sensitivität und Reaktionsfähigkeit. Oft bildet diese "Resilienz" ja den Schüssel zum Erfolg.

Lesetipp für Aus- und Fortbildung:

Die Push-Hands-DVDs mit DTB-Coach Dr. Stephan Langhoff basieren auf früheren Versionen. Einige Lektionen werden hier veröffentlicht. Eine Besonderheit dabei sind die Mitschnitte von Unterricht von Blockmodulen mit Anfängern, die keinerlei Vorkenntnisse im "Hände-Schieben" hatten. Die Videos sind Teil der Serie "Philosophie des Ostens". Das Ziel ist, mit praktischen Körperübungen westlichen Menschen die Yin-Yang-Philosophie näherzubringen. Freie Online-Kurse Push Hands / Tuishou.

Lesetipp / Archiv: Soft Skills / Resilienz: Push Hands und Faszien-Qigong für innere Widerstandskraft

Siehe dazu auch das Text-Skript der Veröffentlichung der Video-Serie über die Szen hier: Szene Qigong, Tai Chi, Pushhands.

Tipps & Tricks

Der wichtigste "Push-Hands-Trick" ist wohl der dynamische Abgleich der zwei Kern-Prinzipien "Voll und Leer zu unterscheiden" und "Nutze Gedankenkraft statt Gewaltkraft". Bei Angriffen modifiziert man die eigentlich vorteilhafte Verbundenheit des Körpers mit einem "Abschalten" einzelner präzise artikulierter Bereiche und verunmöglicht dem Anderen hier den Kraft-Einsatz. Quelle: http://www.taijiquan-qigong.net/push-hands.htm.

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