DTB-Dachverband bietet Tuishou / Pushhands deutschland-weit: Ausbildung, Block-Module, Workshops, Treffen, Lehrmitte, Krankenkassen-ZertifizierungPUSH HANDS / TUISHOU IM DTB-NETZWERK

Partnerformen Innerer Kampfkunst eröffnen jedem vielfältige Potenziale und Synergien für Resilienz im Alltag: DAO-Philosophie wird anfaßbar und Yin-Yang-Wandel wird erlebbar im Hier und Jetzt. Dem DTB-Dachverband sind weitere Institute und Schulen in ganz Deutschland angeschlossen. Info: Mail, Tel: 040-2102123).

Shindo Yoshin Ryu Jujutsu, Toby Threadgill und die  Prinzipien Innerer Kampfkunst

Hier soll es um größere Zusammenhänge gehen - um japanische Samurai-Kampfkunst und einen ihrer größten Repräsentanten: Tobin E. Threadgill (Toby Threadgill). Er leitet die Nebenlinie Takamura-ha. Die Jujutsu-Stilart Shindo Yoshin Ryu ist eine japanische Kampfkunst, die zu den Koryu zählt. Koryu bedeutet übersetzt "alte Schule", dazu gehören jene klassischen japanischen Kampfkünste, die vor der Meiji-Restauration des Jahres 1868 gegründet wurden. Die Nebenlinie Ohbata/Takamura branch wurde gegründet von  Shigeta Ohbata; ihm wurde 1895 die höchste Lehrlizenz "Menkyo Kaiden" von Katsukosuke Matsuoka verliehen.

Threadgill Sensei legt auf seinen Lehrgängen viel Wert auf Partner-Übungen mit Kampfkunst-Hintergrund. Die Prinzipien von Achtsamkeit, Entspanntheit und Spüren finden sich auch im Wushu und besonders ausgeprägt in den Tuishou-Routinen.

Bezug zum chinesischen Wushu

Die Zweier-Übungen des Qigong und Tai Chi (Taijiquan) folgen bekanntlich neben der Dao-Philosophie und dem Yin-Yang-Prinzip auch ausgeklügelten Prinzipien der Körper-Struktur (Essentials Posture / Structure). Sie nutzen die Fajin-Explosivkraft der Faszien - Qi-Erklärungsmodelle nutzt der DTB-Dachverband nicht. Hier ist der sprichwörtliche "Blick über den Tellerrand" aufschlußreich: Die DTB-Forschungen beziehen auch Aspekte des japanischen Bujutsu und des indischen Yoga mit ein.

Im DTB-Dachverband ist das Lernen und Lehren der Partner-Routinen im Modulhandbuch detailliert festgelegt. Sino-japanische Studien liefern dabei hilfreiches Hintergrundwissen. Allerdings unterscheiden ihre Autoren strikt zwischen öffentlich zugänglichem Wissen und Geheimwissen, das lediglich an die "Inneren Kreise" weitergegeben wird. Doch trotz dieser Esoterik-Tradition kann der Experte mit Schlußfolgerungen und einem "Blick über den Tellerrand" interessante Thesen entwickeln.

Forschungen erweisen, daß vielfältige Beziehungen existieren zwischen dem Chinesischen Yoga, dem Wushu und dem japanischen Budo - sowohl in historischer als auch in technischer Hinsicht. Auch für Laien ist dies leicht erkennbar im Bereich der Tuishou-Partnerübungen (Push Hands). Dies soll erklärt werden am Beispiel des "Takamura-ha Shindo Yoshin Ryu Jujutsu" und seines höchsten Repräsentanten Toby Threadgill (Tobin E. Threadgill).

Für viele faszinierend ist der Wechsel von verbundenen und unverbundenen Bewegungungen bei der Partner-Arbeit. Dies stellt besonders hohe Anforderungen an die Eigenwahrnehmung und die Faszien - sie müssen blitzartig an- und abgeschaltet werden, um die Kraft des Kontrahenten ins Leere laufen zu lassen.

Toby Threadgill, Shindo Yoshin Ryu Jujutsu und sein Lehrmeister Yukiyoshi Takamura

DTB-Cheftrainer Dr. Stephan Langhoff empfiehlt Gesundheitsprogramme des DTB-Verbands mit Chinesischem Yoga. Sie weisen Ähnlichkeiten auf mit den Nairiki-Techniken von Toby Threadgill, dem höchsten Meister für Shindo Yoshin Ryu Jujutsu. Dr. Langhoff erklärt: Chinesisches Yoga ist für mich viel mehr als eine Entspannungskunst. Ich sehe diese Yoga-Form aus dem Reich der Mitte als Sammelbegriff für praktisch sämtliche Übungen, die ich in den fünfzig Jahren meiner östlichen Praxis trainieren durfte - und immer noch täglich praktiziere.

Shindo Yoshin Ryu Jujutsu, Nairiki-No-Gyo und Chinesisches Yoga schaffen einen harmonischen Dreiklang, der mir viel bedeutet. Ich weise darauf hin, daß das authentische Shindo Yoshin Ryu, gegründet von Katsunosuke Matsuoka, heutzutage nicht mehr existiert. Überlebt hat lediglich die von Tobin E. Threadgill (Toby Threadgill) geleitete Nebenlinie "Takamura-ha Shindo Yoshin Ryu".

Yukiyoshi Obata ändert seinen Namen in Yukiyoshi Takamura

Ihr berühmter Gründer Yukiyoshi Takamura hieß eigentlich Yukiyoshi Obata; in seinem Buch "Shindo Yoshin Ryu - History and Technique" erklärt T. Threadgill wenig bekannte Hintergründe der "Kami-Spiritualität": Aufgrund intensiver Meditation im Ono-No-Takamura-Schrein änderte Yukiyoshi seinen Nachnamen in "Takamura". Es handelt sich bei diesem neuen Namen also keineswegs (wie oft angegeben) um den Familiennamen seiner Mutter - sie hieß Fujita Hanako.

Es ging dem seit früher Jugend spirituell orientierten Yukiyoshi um ein Shinto-Zeichen. Es war ihm eine schicksalshafte Eingebung einer Gottheit. Auch in der von Threadgill Sensei geführten Organisation bilden Shintoismus, Kami-Glaube und Spirituell-Esoterisches eine der Grundlagen. Ein Mitglied sagte unlängst "The Dojo is my Church".

Shindo Yoshin Ryu Jujutsu und Neijia (Chinesisches Wushu)

Grundlagen und Prinzipien Innerer Kampfkunst basieren auf der Yin-Yang-Philosophie. Sie sind auch für Anfänger recht gut zu verstehen in der Praxis der Tuishou-Partnerübungen. Diese Routinen werden weltweit als "Push Hands" bezeichnet und haben eine lange Historie in den Kampfkünsten Chinas und Japans. Im Takamura-ha Shindo Yoshin Ryu Jujutsu von Toby Threadgill bildet der direkte Kontakt in der stetigen Bewegung eine Grundlage. Dies fasziniert viele Praktizierende - es ist ja auch eine Charakteristik des Tuishou. Neben der geforderten Nachgiebigkeit und Flexibilität stellt besonders das Hinein-Spüren in den Partner eine Herausforderung dar.

Die Ursprünge dieser ausgeklügelten "Geheim-Waffe" sind weitgehend unerforscht. Obwohl weltweit viel darüber geforscht wird, gibt es wenige belastbare Thesen und belegbare Fakten. Hinzu kommen seit Yang Luchan und Wu Yuxiang auch esoterisch-spirituelle Aspekte (s. Saltshop Manuals etc). Abhilfe kann hier ein "Blick über den Tellerrand" schaffen. Grundlegende Prinzipien und Konzepte anderer Innerer Kampfkünste haben ja neben Unterschieden auch wichtige Gemeinsamkeiten.

Nachgiebigkeit:

Bekanntlich geht es bei meinem Hauptthema, der Lehrer-Ausbildung im DTB-Dachverband, um chinesische Gesundheits-Übungen. Mit Tai Chi und Qigong kann man die Innere Kraft entwickeln und bewahren. Hintergründe Innerer Kampfkünste helfen dem Verständnis sehr - so meine Erfahrung. Das bisherige Ergebnis meiner jahrzehntelangen sino-japanischen Studien bestärkt mich, nun auch das Thema der Nihon Koryu einzubeziehen. Dabei gebühren den Themen Tai-Chi-Prinzipien und "Faszien" eine wichtige Schlüsselstellung. Vieles davon kann man auch in den Nairiki No Gyo wiedererkennen. Diese stehen wiederum in engem Zusammenhang mit dem Shindo Yoshin Ryu Jujutsu und seinen Internals, die allerdings nur einem kleinen Kreis von Schülern weitergegeben werden. Die "Neue Schule des Weiden-Wesens" hieß früher "Heilige Schule". Die Nachgiebigkeit der Weide, die sich an die Schneelast anpasst ohne Schaden zu nehmen, kann auch als Sinnbild und Analogie im Tai Chi dienen - dies gilt insbesondere für die Tuishou-Partnerübungen Pushhands.

Ein vollendeter, hoch angesehener Meister des Shindo Yoshin Ryu war Hironori Otsuka. In der Fachwelt werden Charakteristiken herausgestellt, die mit den entsprechenden Taiji-Prinzipien verglichen werden können: Otsuka verbindet seinen Körper zu einer Einheit und bewegt sich in einer Einheit. Er nutzt Weichheit "Ju", um seinen Gegner zu besiegen. Er nutzt die Prinzipien von Ten Chi Jin. Die historische Entwicklung des Shindo Yoshin Ryu Jujutsu in der Ausprägung von Hironori Otsuka (1892-1982) führt zum Stil-Gründer Katsunosuke Matsuoka (1836-1898).

Dessen Vorläufer ist das Yoshin Ryu von Yoshitoki Akiyama (wahrscheinlich 1632, jedenfalls vor 1671). Als Vorläufer gilt Yoshitoki Shirobei Akiyama, der 1632 das Yoshin Ryu Jujutsu entwickelte. Seine Prinzipien sind stark von chinesischen Konzepten geprägt, wie z. B. die Strategie des Nachgebens, um zu siegen. Dies zeigt sich im Namen "Yoshin-Ryu" - es bedeutet "Schule des Weiden-Geistes" und nimmt die Nachgiebigkeit des Weidenbaums zum Vorbild, von dem die Schneelast abrutscht, bevor der Ast bricht. Jeder kennt Vergleichbares aus dem täglichen Leben: Wenn man einen Ast biegt und er beim Loslassen in seine ursprüngliche Lage zurückschnellt. Diese Dynamik oder Explosivität geht weit über bloße Nachgiebigkeit oder Flexibilität hinaus. Sie basiert auf perfekter Ausrichtung des Körpers.

Letztlich geht es um Entspannung und Loslassen. "Yoshin" und "Ju" geben bereits klare Hinweise auf Ähnlichkeiten zu Tai-Chi-Prinzipien: "Yoshin" bezieht sich auf die Nachgiebigkeit der Weide und "Ju" bezieht sich auf die Flexibilität der Techniken und der Strategie. Beides findet sich auch im Tai Chi. Bereits seit Akiyama geht es auch um "Nairiki" und "Musubi". Diese Konzepte für "Inneren Kraft" stammen aus China und sin auch Ziel des Praktizierens von Tai Chi Chuan.


Chinesisches Yoga, Shindo Yoshin Ryu Jujutsu, Nairiki und Wado-Ryu-Karate

Neue Gesundheitsprogramme mit Vorübungen der Nairiki-Techniken von Toby Threadgill finden sich zunehmend in Familienbildungsstätten, Volkshochschulen, Fitness-Studios, Sportvereinen und Kampfkunst-Schulen.  Es gibt sie nicht nur im Jujutsu oder im Wado-Ryu-Karate sondern auch in Yoga-Stilarten. Freie Online-Kurse werden hier publiziert: Chinesisches Yoga, Ausbildung, Lehrgänge, Seminare, Workshops.  Siehe die DTB-Dokumentation: https://www.chinesisches-yoga.de/ausbildung-dtb.html .

DTB-Cheftrainer Dr. Stephan Langhoff fasst auf einem persönlichen Youtube-Kanal seine Einschätzung zum Chinesischen Yoga zusammen. CHINESISCHES YOGA - oder neudeutsch CHINESE YOGA ist mehr und etwas anderes als eine bloße Entspannungskunst für Stress-Abbau oder ein Lifestyle-Hype. Ich sehe diese Yoga-Form aus dem Reich der Mitte als Oberbegriff für praktisch sämtliche Übungen, die ich in den fünfzig Jahren meiner östlichen Praxis trainieren durfte - und immer noch täglich praktiziere. Ich danke all meinen Lehrern, Kollegen und Schülern ! Anschauen: https://www.youtube.com/@chinese-yoga-dtb .


Archiv: Toby Threadgill, Shindo Yoshin Ryu Jujutsu, Grundlagen für Partnerübungen

Shindo Yoshin Ryu Jujutsu - Sino-Japanese Research on Push Hands / Tuishou: Toby Threadgill, Hironori OtsukaDie Grundlagen für Partnerübungen Innerer Kampfkunst erklärt Tobin E. Threadgill auf Lehrgängen. Hier folgt ein zusammenfassendes Skript des Hamburg-Lehrgangs. Nachträglich eingearbeitet wurden Infos aus seinem neuen Buch, das damals noch nicht fertiggestellt war: Shindo Yoshin Ryu, History and Technique, (pp 301ff) By Tobin Threadgill And Shingo Ohgami. Bestellung: https://tsyrbudoya.com/. Bildquelle: http://www.shindo-yoshin-ryu.tai-chi-verband.de/b-11.html

Die körperliche und geistige Haltung bilden im japanischen Shinto / Spritualismus eine Einheit. Der Budo-Body ist ein wichtiges Lernziel. Zu dieser Koordination von Geistigem und Körperlichem zählt auch die Verbesserung von Muskelkraft und das korrekte Gleichgewicht. Des weiteren entwickelt wird die Entspannung in der Anwendung der Muskel-Dynamik, die dem Curriculum zugrundeliegt.

Wird der Schüler kompetenter bei der Ausführung, werden körperliche Fähigkeiten verfeinert. Dies hat auch positive Auswirkungen auf die Körper-Geist-Struktur. Auf diese Art bilden die inneren Fähigkeiten des Übenden eine integrierte Art von Körper-Geist-Sensitivität. Sie unterscheidet sich grundlegend von unkoordinierter Art und Weise.

Auf diesem Weg muß der Übende zunächst ein höheres Niveau von Körper-Sensitivität erreichen. Der Lernerfolg umfaßt vier überlappende Dimensionen:

a) Skelett / Struktur

b) Wahnehmung nach außen (taktil)

c) Wahrnehmung nach innen (propriozeption)

d) dynamisch / kinästhetisch

 

a) Skelett / Struktur

Das Skelett muß so ausgerichtet sein, daß für die aufrechte Haltung nur minimaler Muskel-Einsatz nötig ist. Bei einem schlecht ausgerichteten Skelett braucht man einen höheren Aufwand an Muskelkraft und dies hat negative Auswirkungen für Kampfkunst, Meditation und Gesundheit. Es entstehen Spannungen im Rumpf, in den Schultern und im Lendenwirbel-Bereich. Auch werdeb Muskeln überfordert, wenn sie für Aufgaben eingesetzt werden, die nicht ihrem Zweck entsprechen.

b) Wahnehmung nach außen (taktil)

Taktile Sensivitität ist unerläßlich. Die Fähigkeit subtilen Druck während des Körperkontaks wahrzunehmen, erlaubt dem Übenden eine genaue Einschätzung von Bedrohungen, sodaß er darauf angemessen reagieren kann. Hat man diese taktile Sensivität gut entwickelt, erkennt man schon bei geringstem Druck auf die Haut Richtung, Geschwindigkeit und Kraft eines Angriffs, sodaß die Körperstruktur nicht beeinträchtigt wird. Es gibt unterschiedliche Übungen mit zunehmender Komplexität und Schwierigkeit. Übende, die diese Drills verinnerlicht haben, entwickeln grundlegende Fertigkeiten für erfolgreichtes inneres Körpertraining.

c) Wahrnehmung nach innen (Propriozeption)

Eigenwahrnehmung ist unverzichtbar für komplexe körperliche Aktivitäten wie Gymnastik, Tanz oder Kamofkunst. Die sensorische Integration umfaßt das Erleben aller Körperteile im dreidimensionalen Raum sogar ohne visuelle Orientation. Balance, Gelenkposition und Körpergliederung werden als Einheit empfunden. Entscheidend dafür sind Propriozeptoren in Muskeln, Sehnen, Gelenkkapseln. Das Training mit verbundenen oder geschlossenen Augen ist eine von vielen Möglichkeiten zur Verbesserung propriozeptiver Kognition.

Interozeption - Wahrnehmung des inneren Körperstatus

Physiologen untersuchen diese innere taktile Sensitivität oder Interozeption (Wahrnehmung des inneren Körperstatus) - als Zusatz zu Propriozeption (unbewußte Wahrnehmung von Bewegung und räumlicher Orientiung Interozeption entsteht durch innere Stimuli von Nerven im Körperinneren und halbkreisförmigen Kanälen im Innenohr) und Nocizeption.

d) dynamisch / kinästhetisch

https://de.wikipedia.org/wiki/Kin%C3%A4sthetik

Infos wurden übernommen von: Shindo Yoshin Ryu, History and Technique, (pp 301ff) By Tobin Threadgill And Shingo Ohgami. Bestellung: https://tsyrbudoya.com/  .


 

Updates:

"Ardha Chandra" und "Banjaku" im Vergleich

Die Yoga-Asana "Ardha Chandra" ist vielen bekannt; als Übersetzung wird typischerweise "Halbmond" angegeben. Meine laienhafte These tippt gedoch auf "Mitte des Mondes", denn es geht in der Übe-Praxis um Stabilität und Zentrierung. Vergleichbar ist diese Übung mit der Nairiki-Form "Banjaku (unbewegter Felsen)".

Datenschutz  © 2022: Dr. Stephan Langhoff, Telefon: 040 2102123, Mail