Die Pushhands-Übungen gehören gleichermaßen zum Qigong und Tai Chi (Taijiquan). Design und Strategie folgen den Prinzipien des Neijia (Innere Kampfkunst) und der DAO-Philosophie des Yin-Yang-Wechselspiels. Die Übepraxis ist eine bewährte Methode für Stress-Abbau und Entspannung. Gefördert werdem Resilienz / Innere Kraft und Life-Skills / Soft-Skills.
Info DTB-Ausbilder Dr. Stephan Langhoff, Tel: 040-2102123) Mail
The author, DTB Managing Director Dr.
Stephan Langhoff, emphasizes: Toby
Threadgill's Shindo Yoshin Ryu Jujutsu
and Hironori Ohtsuka's Wado-Karate are
martial arts. But DTB instructors are
generally not familiar with Budo
applications and emission of Fajin.
Therefore, for me, teaching realistic
pushhands techniques with a partner is
fascinating but also a challenging
balancing act between internal martial
arts and health education.
A
highlight in this demanding terrain was
the course in Hamburg, which Toby
Threadgill led at my invitation. The
Kaisho (head of the Yoshinkai
Association) is recognized and qualified
around the world. He is also no stranger
in Germany. The grandmaster's seminar
topics are typically profound and offer
a unique format of further training for
DTB instructors.
What is special
about the "DTB Teachers' Forge Germany":
Threadgill Sensei places a lot of value
on partner work (Kunren) and the
principles of internal martial arts.
They come from the "silverware of the
Chinese Neijia" and can still be found
today in Qigong, Tai Chi (Taijiquan) and
Push Hands. When demonstrating, the
master commented: "This looks pretty
Chinese"!
DTB members were able to
practice the techniques with TSYR
members and with Threadgill Sensei
personally.
The DTB organizes
cross-style training courses for its
training in pushhands partner drills.
The DTB Academy project entitled "Toby
Threadgill and the basics of Shindo
Yoshin Ryu (TSYR-Partnerwork)" is particularly popular. The
basis is the "Nairiki-No-Gyo" for
internal strength (as opposed to
"Gairiki / external strength"). The
content of the Threadgill course is
reviewed at DTB seminars; Particularly
popular are "Musubi (connection)",
fascial power pathways, relaxation,
"body mechanics", "posture" and
"structure". This gives rise to a
variety of synergy effects such as the
"Budo Body".
With such specialist
training courses for license extension,
the DTB concept of "Outside-The-Box"
broadens the horizons of DTB instructors
to a great extent. This is because,
particularly in the case of Tuishou /
Pushhands, much of what is still valued
and preserved in traditional Japanese
Koryu schools has been lost over time in
Chinese Wushu. Indian influences are
also included.
Der Autor, DTB-Geschäftsführer Dr. Stephan Langhoff, hebt hervor: Toby Threadgills Shindo Yoshin Ryu Jujutsu und Hironori Ohtsukas Wado-Karate sind Kampfkünste. Aber DTB-Lehrbeauftragte sind mit Budo-Anwendungen und Fajin-Einsatz durchweg nicht vertraut. Daher ist für mich das Lehren realistischer Pushhands-Techniken mit einem Partner zwar faszinierend aber auch eine herausfordernde Gratwanderung zwischen Innerer Kampfkunst und Gesundheitsbildung.
Ein Highlight auf diesem anspruchsvollen Terrain war der Lehrgang in Hamburg, den Toby Threadgill auf meine Einladung hin geleitet hat. Der Kaisho (Leiter des Yoshinkai-Verbands) ist rund um den Globus anerkannt und einschlägig ausgewiesen. Er ist auch in Deutschland kein Unbekannter. Die Seminar-Themen des Großmeisters sind typischerweise tiefgründig und für DTB-Lehrer ein einzigartiges Format der Weiterbildung.
Das Besondere für die "DTB-Lehrerschmiede Deutschland": Threadgill Sensei legt viel Wert auf Partner-Arbeit (Kunren) und auf Prinzipien Innerer Kampfkunst. Sie stammen aus dem "Tafelsilber des chinesischen Neijia" und finden sich bis heute im Qigong, Tai Chi (Taijiquan) und Push Hands. Beim Vormachen kommentierte der Meister daher: "This looks pretty Chinese"! DTB-Mitglieder konnten mit TSYR-Mitgliedern und mit Threadgill Sensei persönlich die Techniken einüben.
Für seine Ausbildung in Pushhands-Partnerdrills veranstaltet der DTB stilart-übergreifende Weiterbildungen. Besonders beliebt ist das Projekt der DTB-Akademie mit dem Titel "Toby Threadgill und die Grundlagen des Shindo Yoshin Ryu (TSYR-Partnerwork)". Basis bilden die "Nairiki-No-Gyo" für innere Kraft (im Gegensatz zu "Gairiki / äußere Kraft"). Auf DTB-Seminaren werden Lehrinhalte des Threadgill-Lehrgangs nachbereitet; besonders beliebt sind "Musubi (Verbundenheit)", Faszien-Kraftwege, Entspannung, "body mechanics", "Posture" und "Structure". Daraus erwachsen vielfältige Synergie-Effekte wie der "Budo-Body".
Mit solchen Fach-Fortbildungen zur Lizenz-Verlängerung erweitert das DTB-Konzept des "Outside-The-Box" die Horizonte von DTB-Lehrbeauftragten in hohem Maße. Denn insbesondere beim Tuishou / Pushhands ist im chinesischen Wushu im Laufe der Zeit vieles von dem verloren gegangen, was in traditionellen japanischen Koryu-Schulen bis heute unverändert geschätzt und bewahrt wird. Auch indische Einflüsse werden einbezogen.
DTB-Kontakt: Mail.
Dr. Langhoff untersucht Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Übesystemen aus China, Japan und Indien. Der DTB-Coach ist seit 1990 verantwortlich für die Gesundheitsprogramme mit Chinesischem Yoga des Tai Chi Zentrum Hamburg ev. Sie weisen Ähnlichkeiten auf mit den Nairiki-Techniken von Threadgill Sensei. Dr. Langhoff faßt zusammen: Chinesisches Yoga ist für mich viel mehr als eine Entspannungskunst. Ich sehe dieses Yoga aus dem Reich der Mitte als Sammelbegriff für praktisch sämtliche Übungen, die ich in den fünfzig Jahren meiner östlichen Praxis trainieren durfte - und immer noch täglich praktiziere.
Shindo Yoshin Ryu Jujutsu, Nairiki-No-Gyo und Pushhands-Partnerübungen schaffen einen harmonischen Dreiklang, der mir viel bedeutet. Ich weise darauf hin, daß die authentische Ryuha, gegründet von Katsunosuke Matsuoka, heutzutage nicht mehr existiert. Erhalten blieb einzig die von Toby Threadgill geleitete Nebenlinie "Takamura-ha Shindo Yoshin Ryu Jujutsu".
Hier soll es gehen um grundlegende Elemente traditioneller japanischer Samurai-Kampfkunst. Die Hauptrolle spielen das "Takamura-ha Shindo Yoshin Ryu (Weidenherz-Schule)" und ihr höchster Ausbilder und Zertifizierer Tobin E. Threadgill (Toby Threadgill). Die Jujutsu-Stilart Shindo Yoshin Ryu ist eine "Koryu". "Koryu" bedeutet übersetzt "alte Schule", dazu gehören die klassischen japanischen Kampfkünste, die vor der Meiji-Restauration 1868 gegründet wurden.
Die autorisierte Nebenlinie des Ohbata-Zweigs wurde gegründet von Shigeta Ohbata. Ihm wurde 1895 die höchste Lehrlizenz "Menkyo Kaiden" von Katsunosuke Matsuoka verliehen. Sein Enkel Y. Ohbata änderte in den USA den Namen der Ryuha in "Takamua-ha" - aus spirituellen Motivationen nach dem Gründer eines Kami-Schreins.
Die Zweier-Übungen des Qigong und Tai Chi (Taijiquan) werden als "Tuishou (international Push Hands)" bezeichnet. Sie folgen neben der Dao-Philosophie und dem Yin-Yang-Prinzip ausgeklügelten Prinzipien der Körper-Struktur (Essentials Posture / Structure). Sie nutzen die Fajin-Explosivkraft der Faszien (Qi-Erklärungsmodelle der "Geistes-Kraft" lehnt der DTB-Dachverband als esoterisch ab). Daher ist hier der sprichwörtliche "Blick über den Tellerrand" aufschlußreich: Die DTB-Forschungen beziehen auch Aspekte des japanischen Bujutsu und des indischen Yoga mit ein.
Im DTB-Dachverband ist das Lernen und Lehren der Partner-Routinen im Modulhandbuch detailliert festgelegt. Sino-japanische Studien liefern dabei hilfreiches Hintergrundwissen. Allerdings unterscheiden ihre Autoren strikt zwischen öffentlich zugänglichem Wissen und Geheimwissen, das lediglich an die "Inneren Kreise" weitergegeben wird. Doch trotz dieser Esoterik-Tradition kann der Experte mit Schlußfolgerungen und Recherchen interessante Thesen entwickeln.
Forschungen erweisen, daß vielfältige Beziehungen existieren zwischen dem Chinesischen Yoga, dem Wushu und dem japanischen Bujutsu - sowohl in historischer als auch in technischer Hinsicht. Auch für Laien ist dies leicht erkennbar im Bereich der Tuishou-Zweierübungen (Push Hands). Siehe dazu auch Studies Takamura-ha Shindo Yoshin Ryu Jujutsu, Toby Threadgill.
Threadgill ist mit der östlichen und westlichen Welt gleichermaßen vertraut; er gilt vielen als bester Interpret der "Post-Takamura-Ära" weltweit. Bereits nach 15 Jahren Unterweisung durch Y. Takamura wurde dem "Quereinsteiger aus dem Wado-Karate" die vollständige Beherrschung der Kunst (Menkyo Kaiden) attestiert. Heute gibt es so viele Dojos wie nie zuvor.
In seiner Jugend trainierte Toby Threadgill Westliches Fechten und ab 1980 Wado-Karate bei J. Gerry Chau. Seine Suche nach den Quellen führte ihn 1985 zum Meister Yukiyoshi Takamura, dem Begründer des Takamura-ha Shindo Yoshin-Ryu Jujutsu. Wichtige weitere Stationen seiner Karriere waren die Gründung des Soryushin Dojo (1992), seine Ernennung zum Zweigstellenleiter des Yoshinkai-Verbands (1994) und die Verleihung eines "Menkyo Kaiden (Lehrlizenz der vollständigen Beherrschung der Kunst)". Dabei war auch sein Wado-Lehrer J. Gerry Chau zugegen.
Damals (2001) besaßen lediglich zwei weitere Takamura-Lehrbeauftragte (Iso Takagi und David Maynard) diese höchste Auszeichnung zur Nachfolge in der Ryuha. Einige Zeit nach dem frühen Tod von Takamura Yukiyoshi im Jahr 2000 wurde Threadgill von diesen beiden Kollegen gebeten, die Position eines Kaicho (Vorstand) allein zu übernehmen. Seitdem (2003) leitet Threadgill den Unterricht im Hombu Dojo in Evergreen, Colorado, und führt weltweit Lehrgänge durch. Threadgill lernte auch von Don Angier, dem Großmeister des Yanagi-Ryu Aiki Bugei.
2012 nahmen erstmalig DTB-Mitglieder an Threadgill-Seminaren in Berlin teil und 2013 leitete Threadgill Sensei auf DTB-Einladung ein internationales Seminar in Hamburg. Um das Jahr 2023 werden "Open Seminars" gemäß dem neuen "zwei-Gruppen-Format" durchgeführt: Der Unterricht für TSYR-Mitglieder enthält andere Lehrinhalte als der für "Gäste". Diese Gruppe besteht typischerweise aus Wado-Karateka, die mehr über Ohtsukas Urform erfahren möchten. Quelle: T. Threadgill (T-SYR).
Die internationalen Lehrgänge des TSYR-Kaisho in Deutschland erfreuen sich großer Beliebtheit vor allem unter Mitgliedern seines Yoshin-Kai und Wado-Karateka. DTB-Mitglieder, die an Threadgill-Unterweisung interessiert sind, sollten Googeln mit "Toby Threadgill Seminars Germany". Threadgill Sensei unterrichtet auf Englisch. Weiterführende Infos hier Toby Threadgill Seminars in Germany.
Der Theorie-Bereich von DTB-Ausbildungen umfasst auch Partner-Arbeit, wie sie in dem Buch von Threadgill und Ohgami "Shindo Yoshin Ryu - History and Technique" behandelt werden. Prinzipien und Strategien Innerer Kampfkunst inclusive historischer Aspekte. Module wie "Yoshin", "Yanagi" können online absolviert werden. Dafür gibt es einheitliche Muster aller DTB-Schulen nach diesem Format:
Für vele besonders faszinierend ist der schlagartige Wechsel von verbundenen und unverbundenen Bewegungen bei der Partner-Arbeit. Dies stellt besonders hohe Anforderungen an die Eigenwahrnehmung und die Faszien - sie müssen blitzartig an- und abgeschaltet werden, um die Kraft des Kontrahenten ins Leere laufen zu lassen.
Hierbei kann es zu vielfältigen Synergie-Effekten kommen. Zum einen ist es die gegenseitige Beeinflussung mehrerer Muskeln und zum anderen ist es die Zusammenarbeit der Transmissionslinien des Faszien-Netzwerks (Tensegrity-Modell). Hier wiederum bestehen vielfältige Zusammenhänge mit dem Nervensystem. Dies ist identisch mit den Zielsetzungen des Nairiki-Sets: Es geht weit hinaus über "Gairiki" dem Einsatz "äußerer Kraft". Siehe dazu Yang Chengfus Achtes Prinzip "Nutze für die Verbundenheit nur Gedankenkraft statt roher Kraft".
Letztlich geht es um Entspannung und Loslassen. "Yoshin" und "Ju" geben bereits klare Hinweise auf Ähnlichkeiten zu Tai-Chi-Prinzipien: "Yoshin" bezieht sich auf die Nachgiebigkeit der Weide und "Ju" bezieht sich auf die Flexibilität der Techniken und der Strategie. Beides findet sich auch im Tai Chi. Bereits seit Akiyama geht es auch um "Nairiki" und "Musubi". Diese Konzepte für "Inneren Kraft" stammen aus China und sind auch Ziel des Praktizierens von Tai Chi Chuan.
Es ist der besonders faszinierende Bereich der Kunren (Partnerübungen) des Nairiki-Sets des Takamura-ha Shindo Yoshin Ryu Jujutsu. Toby Threadgill hat dem DTB eine Lehr-DVD zur Verfügung gestellt, auf der diese Kunren-Anwendungen demonstriert und erklärt werden. Diese Zweier-Übungen sind eine Art "Lackmus-Test", denn mit ihnen kann man die eigenen Fähigkeiten in der Praxis überprüfen - genau wie beim chinesischen Tuishou (Push Hands). Weiterlesen: KUNREN: Das Musubi-Prinzip: Die "Geheimwaffe" Innerer Kampfkunst.
Schaut man sich Fotos und Videos von Toby Threadgill im Internet an, so überwiegen Aufnahmen von Gruppen und Meistern seines Netzwerks, Schwertkunst-Darbietungen und Partner-Applikationen. Sie sind Ausdruck einer besonderen Qualität, die in der Ryuha als "Budo Body" bezeichnet wird.
Diese Konzeption reicht weit über rein Körperliches hinaus. Unter der Oberfläche von "Structure", "Posture" und Entspannung / Lockerung eröffnet sich ja genau jene Körper-Geist-Vereinigung, die so charakteristisch ist für meditative Übe-Praxis. Wie die Faszien-Forschung erweist, wurzelt das Mentale im Physischen und kann durch verfeinerte Körper-Mechanik optimiert werden. Faszien-Rezeptoren stehen mit dem Gehirn in sehr viel engerem Austausch als es Muskulatur je könnte!
Für die Nairiki gibt es auch spezielle "Kunren (Partner-Routinen)", die zur Entwicklung des Budo-Body trainiert werden. Bei vielen davon übt der PartnerWiderstand aus, sodass man lernt, diese Kraft durch die eigene Körper-Struktur zu leiten und gleichzeitig den Kontrahenten so zu manipulieren, sodaß er seine Balance verliert.
Die Grundlagen für Partnerübungen
Innerer Kampfkunst erklärt Tobin E.
Threadgill auf Lehrgängen. Hier folgt
ein zusammenfassendes Archiv-Skript des
Hamburg-Lehrgangs. Nachträglich
eingearbeitet wurden Infos aus seinem
neuen Buch, das damals noch nicht
fertiggestellt war: Shindo Yoshin Ryu,
History and Technique, (pp 301ff) By
Tobin Threadgill And Shingo Ohgami.
Bestellung: https://tsyrbudoya.com/. Bildquelle:
http://www.shindo-yoshin-ryu.tai-chi-verband.de/b-11.html
Die physische und psychisch-mentale Haltung bilden im japanischen Shinto / Spritualismus eine Einheit. Der Budo-Body ist ein wichtiges Lernziel. Zu dieser Koordination von Geistigem und Körperlichem zählt auch die Verbesserung von Muskelkraft und das korrekte Gleichgewicht. Des weiteren entwickelt wird die Entspannung in der Anwendung der Muskel-Dynamik, die dem Curriculum zugrundeliegt.
Wird der Schüler kompetenter bei der Ausführung, werden körperliche Fähigkeiten verfeinert. Dies hat auch positive Auswirkungen auf die Körper-Geist-Struktur. Auf diese Art bilden die inneren Fähigkeiten des Übenden eine integrierte Art von Körper-Geist-Sensitivität. Sie unterscheidet sich grundlegend von unkoordinierter Art und Weise.
Auf diesem Weg muß der Übende zunächst ein höheres Niveau von Körper-Sensitivität erreichen. Der Lernerfolg umfaßt vier überlappende Dimensionen, deren Grundlagen zunächst Schritt für Schritt erarbeitet werden:
Das Skelett muß so ausgerichtet sein, daß für die aufrechte Haltung nur minimaler Muskel-Einsatz nötig ist. Bei einem schlecht ausgerichteten Skelett braucht man einen höheren Aufwand an Muskelkraft und dies hat negative Auswirkungen für Kampfkunst, Meditation und Gesundheit. Es entstehen Spannungen im Rumpf, in den Schultern und im Lendenwirbel-Bereich. Auch werdeb Muskeln überfordert, wenn sie für Aufgaben eingesetzt werden, die nicht ihrem Zweck entsprechen.
Taktile Sensivitität ist unerläßlich. Die Fähigkeit subtilen Druck während des Körperkontaks wahrzunehmen, erlaubt dem Übenden eine genaue Einschätzung von Bedrohungen, sodaß er darauf angemessen reagieren kann. Hat man diese taktile Sensivität gut entwickelt, erkennt man schon bei geringstem Druck auf die Haut Richtung, Geschwindigkeit und Kraft eines Angriffs, sodaß die Körperstruktur nicht beeinträchtigt wird. Es gibt unterschiedliche Übungen mit zunehmender Komplexität und Schwierigkeit. Übende, die diese Drills verinnerlicht haben, entwickeln grundlegende Fertigkeiten für erfolgreichtes inneres Körpertraining.
Eigenwahrnehmung ist unverzichtbar für komplexe körperliche Aktivitäten wie Gymnastik, Tanz oder Kamofkunst. Die sensorische Integration umfaßt das Erleben aller Körperteile im dreidimensionalen Raum sogar ohne visuelle Orientation. Balance, Gelenkposition und Körpergliederung werden als Einheit empfunden. Entscheidend dafür sind Propriozeptoren in Muskeln, Sehnen, Gelenkkapseln. Das Training mit verbundenen oder geschlossenen Augen ist eine von vielen Möglichkeiten zur Verbesserung propriozeptiver Kognition.
Physiologen untersuchen diese innere taktile Sensitivität oder Interozeption (Wahrnehmung des inneren Körperstatus) - als Zusatz zu Propriozeption (unbewußte Wahrnehmung von Bewegung und räumlicher Orientiung Interozeption entsteht durch innere Stimuli von Nerven im Körperinneren und halbkreisförmigen Kanälen im Innenohr) und Nocizeption.
https://de.wikipedia.org/wiki/Kin%C3%A4sthetik
Infos wurden übernommen von:
Shindo Yoshin Ryu, History and Technique, (pp 301ff) By Tobin Threadgill And Shingo Ohgami. Bestellung: https://tsyrbudoya.com/ .
https://de.scribd.com/document/542552440/An-Interview-With-Tobin-Threadgill
Die "Neue Schule des Weiden-Wesens" hieß früher "Heilige Schule". Der berühmte Gründer Yukiyoshi Takamura hieß eigentlich Yukiyoshi Obata; in seinem Buch "Shindo Yoshin Ryu - History and Technique" erklärt T. Threadgill wenig bekannte Hintergründe des Shintoismus: Aufgrund intensiver Meditation im Ono-No-Takamura-Schrein änderte Yukiyoshi seinen Nachnamen in "Takamura". Es handelt sich bei diesem neuen Namen also keineswegs (wie oft in der Fachwelt angegeben) um den Familiennamen seiner Mutter - sie hieß Fujita Hanako.
Es ging dem seit früher Jugend ausgeprochen spirituell orientierten Yukiyoshi um ein "Shinto-Fanal". Es war ihm eine schicksalshafte Eingebung einer Gottheit. Auch in der von Threadgill Sensei geführten Organisation bilden Shintoismus, Kami-Glaube und Spirituell-Esoterisches die Grundlage. Ein hochrangiger SYR-Meister faßte dies unlängst zusammen: "The Dojo is my Church"! Zudem hält sich die Meinung, man müsse als TSYR-Mitglied seine Religion ändern.
Grundlagen und Prinzipien Innerer Kampfkunst basieren auf der Yin-Yang-Philosophie. Sie sind auch für Anfänger recht gut zu verstehen in der Praxis der Tuishou-Partnerübungen. Diese Routinen haben eine lange Historie in den Kampfkünsten Chinas und Japans. Im Takamura-ha Shindo Yoshin Ryu Jujutsu von Toby Threadgill bildet der direkte Kontakt in der stetigen Bewegung eine unerläßliche Grundlage. Dies fasziniert viele Praktizierende - es ist ja auch eine Charakteristik des Tuishou. Neben der geforderten Nachgiebigkeit und Flexibilität stellt besonders das achsame, stetige Hinein-Spüren in die Körper-Mechanik des Partners eine Herausforderung dar.
Ziel ist es, die Balance des Kontrahenten zu brechen und ihn so vollständig zu kontrollieren, daß der Kampf beendet ist. Dabei muss der Meister viele Voraussetzungen erfüllen. Die chinesischen Ursprünge dieser ausgeklügelten "Geheim-Waffe" sind weitgehend unerforscht. Obwohl weltweit viel darüber geforscht wird, gibt es wenige belastbare Thesen und belegbare Fakten. Hinzu kommen seit Yang Luchan und Wu Yuxiang auch esoterisch-spirituelle Aspekte (s. Saltshop Manuals etc). Insbesondere bleibt rätselhaft, warum Wushu-Meister damals ihr "Tafelsilber" nach Japan weitergegeben haben - sie standen in dem Ruf unbesiegbar zu sein.
Abhilfe kann hier vielleicht ein "Blick über den Tellerrand" schaffen. Grundlegende Prinzipien und Konzepte anderer Innerer Kampfkünste haben ja neben Unterschieden auch wichtige Gemeinsamkeiten.
Bekanntlich geht es bei meinem Hauptthema, der Lehrer-Ausbildung im DTB-Dachverband, um chinesische Gesundheits-Übungen. Mit Tai Chi und Qigong kann man die Innere Kraft entwickeln und bewahren. Hintergründe Innerer Kampfkünste helfen dem Verständnis sehr - so meine Erfahrung. Das bisherige Ergebnis meiner jahrzehntelangen sino-japanischen Studien bestärkt mich, nun auch das Thema des Nihon Koryu einzubeziehen. Dabei gebühren den Themen Tai-Chi-Prinzipien und "Faszien" eine wichtige Schlüsselstellung. Vieles davon kann man auch in den Nairiki No Gyo wiedererkennen. Diese stehen wiederum in engem Zusammenhang mit dem Shindo Yoshin Ryu Jujutsu und seinen Internals. Die Nachgiebigkeit der Weide, die sich an die Schneelast anpasst ohne Schaden zu nehmen, kann auch als Sinnbild und Analogie im Tai Chi dienen - dies gilt insbesondere für die Tuishou-Partnerübungen Pushhands.
Ein vollendeter, hoch angesehener Meister des Shindo Yoshin Ryu war Hironori Otsuka. In der Fachwelt werden Charakteristiken herausgestellt, die mit den entsprechenden Taiji-Prinzipien verglichen werden können: Otsuka verbindet seinen Körper zu einer Einheit und bewegt sich in einer Einheit. Er nutzt Weichheit "Ju", um seinen Gegner zu besiegen. Er nutzt die Prinzipien von Ten Chi Jin. Die historische Entwicklung des Shindo Yoshin Ryu Jujutsu in der Ausprägung von Hironori Otsuka (1892-1982) führt zum Stil-Gründer Katsunosuke Matsuoka (1836-1898).
Dessen Vorläufer ist das Yoshin Ryu von Yoshitoki Akiyama (wahrscheinlich 1632, jedenfalls vor 1671). Als Vorläufer gilt Yoshitoki Shirobei Akiyama, der 1632 das Yoshin Ryu Jujutsu entwickelte. Seine Prinzipien sind stark von chinesischen Konzepten geprägt, wie z. B. die Strategie des Nachgebens, um zu siegen. Dies zeigt sich im Namen "Yoshin-Ryu" - es bedeutet "Schule des Weiden-Geistes" und nimmt die Nachgiebigkeit des Weidenbaums zum Vorbild, von dem die Schneelast abrutscht, bevor der Ast bricht. Jeder kennt Vergleichbares aus dem täglichen Leben: Wenn man einen Ast biegt und er beim Loslassen in seine ursprüngliche Lage zurückschnellt. Diese Dynamik oder Explosivität geht weit über bloße Nachgiebigkeit oder Flexibilität hinaus. Sie basiert auf perfekter Ausrichtung des Körpers.
Neue Gesundheitsprogramme mit Vorübungen der Nairiki-Techniken von Toby Threadgill finden sich zunehmend in Familienbildungsstätten, Volkshochschulen, Fitness-Studios, Sportvereinen und Kampfkunst-Schulen. Es gibt sie nicht nur im Jujutsu oder im Wado-Ryu-Karate sondern auch in Yoga-Stilarten. Freie Online-Kurse werden hier publiziert: Chinesisches Yoga, Ausbildung, Lehrgänge, Seminare, Workshops. Siehe die DTB-Dokumentation: https://www.chinesisches-yoga.de/ausbildung-dtb.html .
DTB-Cheftrainer Dr. Stephan Langhoff fasst auf einem persönlichen Youtube-Kanal seine Einschätzung zum Chinesischen Yoga zusammen. CHINESISCHES YOGA - oder neudeutsch CHINESE YOGA ist mehr und etwas anderes als eine bloße Entspannungskunst für Stress-Abbau oder ein Lifestyle-Hype. Ich sehe diese Yoga-Form aus dem Reich der Mitte als Oberbegriff für praktisch sämtliche Übungen, die ich in den fünfzig Jahren meiner östlichen Praxis trainieren durfte - und immer noch täglich praktiziere. Ich danke all meinen Lehrern, Kollegen und Schülern ! Anschauen: https://www.youtube.com/@chinese-yoga-dtb .
Die Yoga-Asana "Ardha Chandra" ist vielen bekannt; als Übersetzung wird typischerweise "Halbmond" angegeben. Meine laienhafte These tippt gedoch auf "Mitte des Mondes", denn es geht in der Übe-Praxis um Stabilität und Zentrierung. Vergleichbar ist diese Übung mit der Nairiki-Form "Banjaku (unbewegter Felsen)".