DTB-Dachverband bietet Tuishou / Pushhands deutschland-weit: Ausbildung, Block-Module, Workshops, Treffen, Lehrmitte, Krankenkassen-ZertifizierungPUSH HANDS / TUISHOU IM DTB-NETZWERK

Partnerformen Innerer Kampfkunst eröffnen jedem vielfältige Potenziale und Synergien für Resilienz im Alltag: DAO-Philosophie wird anfaßbar und Yin-Yang-Wandel wird erlebbar im Hier und Jetzt. Dem DTB-Dachverband sind weitere Institute und Schulen in ganz Deutschland angeschlossen. Info: Mail, Tel: 040-2102123).

Neijia - die "Innere Kampfkunst"

Der direkte Kontakt in der stetigen Bewegung übt auf viele Praktizierende eine Faszination ganz besonderer Art aus. Neben der geforderten Nachgiebigkeit und Flexibilität stellt besonders das stetige Hinein-Spüren in den Partner eine Herausforderung dar.

Die Ursprünge dieser ausgeklügelten "Geheim-Waffe" sind weitgehend unbekannt. Obwohl weltweit viel darüber geforscht wird, gibt es wenige belastbare Thesen und belegbare Fakten.

Hinzu kommen seit Yang Luchan und Wu Yuxiang auch Aspekte der Profilierung und der Deutungshoheit (s. Saltshop Manuals etc).

Ein weiteres Hindernis sind tiefsitzende Ideologien traditionell geprägter Gruppen, die einer offenen Recherche im Wege stehen.

Shindo Yoshin Ryu Jujutsu / Wado-Ryu-Karate - Prinzipien chinesischer Innerer Kampfkunst

Abhilfe kann hier ein "Blick über den Tellerrand" schaffen. Prinzipien, Ideen und Konzepte anderer Innerer Kampfkünste haben ja neben Unterschieden auch wichtige Gemeinsamkeiten.

Die Jujutsu-Stilart Shindo Yoshin Ryu ist eine japanische Kampfkunst, die zu den Koryu zählt. Koryu bedeutet übersetzt "alte Schule", dazu gehören jene klassischen japanischen Kampfkünste, die vor der Meiji-Restauration des Jahres 1868 gegründet wurden.

Nachgiebigkeit:

Bekanntlich geht es bei meinem Hauptthem der Lehrer-Ausbildung im DTB um chinesische Gesundheits-Übungen. Mit Tai Chi und Qigong kann man die Innere Kraft entwickeln und bewahren. Hintergründe Innerer Kampfkünste helfen dem Verständnis sehr - so meine Erfahrung. Das bisherige Ergebnis meiner jahrzehntelangen sino-japanischen Studien bestärkt mich, nun auch das Thema der Nihon Koryu einzubeziehen. Dabei gebühren den Themen Tai-Chi-Prinzipien und "Faszien" eine wichtige Schlüsselstellung. Vieles davon kann man auch in den Nairiki No Gyo wiedererkennen. Diese stehen wiederum in engem Zusammenhang mit dem Shindo Yoshin Ryu Jujutsu und seinen Internals, die allerdings nur einem kleinen Kreis von Schülern weitergegeben werden. Die "Neue Schule des Weiden-Wesens" hieß früher "Heilige Schule". Die Nachgiebigkeit der Weide, die sich an die Schneelast anpasst ohne Schaden zu nehmen, kann auch als Sinnbild und Analogie im Tai Chi dienen - dies gilt insbesondere für die Tuishou-Partnerübungen Pushhands.

Ein vollendeter, hoch angesehener Meister des Shindo Yoshin Ryu war Hironori Otsuka. In der Fachwelt werden Charakteristiken herausgestellt, die mit den entsprechenden Taiji-Prinzipien verglichen werden können: Otsuka verbindet seinen Körper zu einer Einheit und bewegt sich in einer Einheit. Er nutzt Weichheit "Ju", um seinen Gegner zu besiegen. Er nutzt die Prinzipien von Ten Chi Jin. Die historische Entwicklung des Shindo Yoshin Ryu Jujutsu in der Ausprägung von Hironori Otsuka (1892-1982) führt zum Stil-Gründer Katsunosuke Matsuoka (1836-1898). Dessen Vorläufer ist das Yoshin Ryu von Yoshitoki Akiyama (wahrscheinlich 1632, jedenfalls vor 1671). Als Vorläufer gilt Yoshitoki Shirobei Akiyama, der 1632 das Yoshin Ryu Jujutsu entwickelte. Seine Prinzipien sind stark von chinesischen Konzepten geprägt, wie z. B. die Strategie des Nachgebens, um zu siegen. Dies zeigt sich im Namen "Yoshin-Ryu" - es bedeutet "Schule des Weiden-Geistes" und nimmt die Nachgiebigkeit des Weidenbaums zum Vorbild, von dem die Schneelast abrutscht, bevor der Ast bricht. Jeder kennt Vergleichbares aus dem täglichen Leben: Wenn man einen Ast biegt und er beim Loslassen in seine ursprüngliche Lage zurückschnellt. Diese Dynamik oder Explosivität geht weit über bloße Nachgiebigkeit oder Flexibilität hinaus. Sie basiert auf perfekter Ausrichtung des Körpers. Letztlich geht es um Entspannung und Loslassen. "Yoshin" und "Ju" geben bereits klare Hinweise auf Ähnlichkeiten zu Tai-Chi-Prinzipien: "Yoshin" bezieht sich auf die Nachgiebigkeit der Weide und "Ju" bezieht sich auf die Flexibilität der Techniken und der Strategie. Beides findet sich auch im Tai Chi. Bereits seit Akiyama geht es auch um "Nairiki" und "Musubi". Diese Konzepte für "Inneren Kraft" stammen aus China und sin auch Ziel des Praktizierens von Tai Chi Chuan.


Push Hands in Innerer Kampfkunst: Grundlagen

Exkurs: Toby Threadgill, Shindo Yoshin Ryu Jujutsu, Grundlagen für Partnerübungen

Shindo Yoshin Ryu Jujutsu - Sino-Japanese Research on Push Hands / Tuishou: Toby Threadgill, Hironori OtsukaDie Grundlagen für Partnerübungen Innerer Kampfkunst erklärt Tobin E. Threadgill auf Lehrgängen. Hier folgt ein zusammenfassendes Skript des Hamburg-Lehrgangs. Nachträglich eingearbeitet wurden Infos aus seinem neuen Buch, das damals noch nicht fertiggestellt war: Shindo Yoshin Ryu, History and Technique, (pp 301ff) By Tobin Threadgill And Shingo Ohgami. Bestellung: https://tsyrbudoya.com/. Bildquelle: http://www.shindo-yoshin-ryu.tai-chi-verband.de/b-11.html

Die körperliche und geistige Haltung bilden im japanischen Shinto / Spritualismus eine Einheit. Der Budo-Body ist ein wichtiges Lernziel. Zu dieser Koordination von Geistigem und Körperlichem zählt auch die Verbesserung von Muskelkraft und das korrekte Gleichgewicht. Des weiteren entwickelt wird die Entspannung in der Anwendung der Muskel-Dynamik, die dem Curriculum zugrundeliegt.

Wird der Schüler kompetenter bei der Ausführung, werden körperliche Fähigkeiten verfeinert. Dies hat auch positive Auswirkungen auf die Körper-Geist-Struktur. Auf diese Art bilden die inneren Fähigkeiten des Übenden eine integrierte Art von Körper-Geist-Sensitivität. Sie unterscheidet sich grundlegend von unkoordinierter Art und Weise.

Auf diesem Weg muß der Übende zunächst ein höheres Niveau von Körper-Sensitivität erreichen. Der Lernerfolg umfaßt vier überlappende Dimensionen:

a) Skelett / Struktur

b) Wahnehmung nach außen (taktil)

c) Wahrnehmung nach innen (propriozeption)

d) dynamisch / kinästhetisch

 

a) Skelett / Struktur

Das Skelett muß so ausgerichtet sein, daß für die aufrechte Haltung nur minimaler Muskel-Einsatz nötig ist. Bei einem schlecht ausgerichteten Skelett braucht man einen höheren Aufwand an Muskelkraft und dies hat negative Auswirkungen für Kampfkunst, Meditation und Gesundheit. Es entstehen Spannungen im Rumpf, in den Schultern und im Lendenwirbel-Bereich. Auch werdeb Muskeln überfordert, wenn sie für Aufgaben eingesetzt werden, die nicht ihrem Zweck entsprechen.

b) Wahnehmung nach außen (taktil)

Taktile Sensivitität ist unerläßlich. Die Fähigkeit subtilen Druck während des Körperkontaks wahrzunehmen, erlaubt dem Übenden eine genaue Einschätzung von Bedrohungen, sodaß er darauf angemessen reagieren kann. Hat man diese taktile Sensivität gut entwickelt, erkennt man schon bei geringstem Druck auf die Haut Richtung, Geschwindigkeit und Kraft eines Angriffs, sodaß die Körperstruktur nicht beeinträchtigt wird. Es gibt unterschiedliche Übungen mit zunehmender Komplexität und Schwierigkeit. Übende, die diese Drills verinnerlicht haben, entwickeln grundlegende Fertigkeiten für erfolgreichtes inneres Körpertraining.

c) Wahrnehmung nach innen (Propriozeption)

Eigenwahrnehmung ist unverzichtbar für komplexe körperliche Aktivitäten wie Gymnastik, Tanz oder Kamofkunst. Die sensorische Integration umfaßt das Erleben aller Körperteile im dreidimensionalen Raum sogar ohne visuelle Orientation. Balance, Gelenkposition und Körpergliederung werden als Einheit empfunden. Entscheidend dafür sind Propriozeptoren in Muskeln, Sehnen, Gelenkkapseln. Das Training mit verbundenen oder geschlossenen Augen ist eine von vielen Möglichkeiten zur Verbesserung propriozeptiver Kognition.

Interozeption - Wahrnehmung des inneren Körperstatus

Physiologen untersuchen diese innere taktile Sensitivität oder Interozeption (Wahrnehmung des inneren Körperstatus) - als Zusatz zu Propriozeption (unbewußte Wahrnehmung von Bewegung und räumlicher Orientiung Interozeption entsteht durch innere Stimuli von Nerven im Körperinneren und halbkreisförmigen Kanälen im Innenohr) und Nocizeption.

d) dynamisch / kinästhetisch

https://de.wikipedia.org/wiki/Kin%C3%A4sthetik

Infos wurden übernommen von: Shindo Yoshin Ryu, History and Technique, (pp 301ff) By Tobin Threadgill And Shingo Ohgami. Bestellung: https://tsyrbudoya.com/  .


 

 

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